Ent­ste­hung

Die Burgergemeinde Belp in ihrer heutigen Form entstand im 19. Jahrhundert, doch reichen ihre Wurzeln bis ins Mittelalter zurück.

In den Quellen erscheint der zähringische Vasall Odalricus de Pelpa (Ulrich von Belp) als Zeuge einer Schenkung im Jahr 1107 als erster Träger des adeligen Namens «von Belp». Diese Erwähnung ist gleichzeitig das früheste Zeugnis des Ortsnamens Belp.

Während der Blütezeit der Zähringer als Rektoren Burgunds gelang es den Herren von Belp, ihren Machtbereich in der Region auszudehnen. Sie kamen auch in den Besitz der Freiherrschaft Montenach (Montagny FR). Von nun an werden sie in den Quellen als «von Montenach» oder als «von Belp» genannt. Erst später teilte sich das Geschlecht in zwei Zweige.

Im 17. Jahrhundert versuchte die bernische Obrigkeit mit Bettelordnungen den «Bettel» einzudämmen. Besondere Bedeutung kam der Bestimmung von 1676 zu, in welcher die Gemeinden angehalten wurden, über die Dorfbewohner Rodel zu führen und den Gemeindeangehörigen bei Wegzug einen Heimatschein auszustellen. Ebenfalls wurde die Armenfürsorge näher geregelt. Die nun eindeutig zuständigen Heimatgemeinden mussten für ihre armengenössigen Angehörigen aufkommen. Persönliche Mobilität wurde dadurch beinahe verunmöglicht. Bereits Jahrzehnte vorher wurden in den Gemeinden das Burgerrecht mehr und mehr abgeschlossen. Daraus resultierte die rechtliche Abstufung von Burgern und Hintersässen (Geduldeten) innerhalb der Dorfgemeinschaft. Mit der Schaffung des Heimatrechts wurde der Grundstein gelegt für die späteren Burgergemeinden.

Das erste Drittel des 19. Jahrhunderts war geprägt durch die Helvetik (Franzosenzeit), die Mediationszeit, Restauration (nach dem Wiener Kongress 1815) und die Demokratisierungsbewegung. 1831 dankte das bernische Patriziat endgültig ab.

Auch in Belp versammelte sich 1832 erstmals die Gemeinde, Burger und Einwohner, und wählten die Gemeindebehörden. Die Ausscheidung der Gemeindegüter (in Burger- und Einwohnergemeinde) erfolgte in einem ersten Schritt. Abgeschlossen wurde die Ausscheidung im Jahr 1869. Die Burgerschaft erhielt die Gemeindewaldungen und das Allmendland. Letzteres wurde später unter die Burger verteilt. Die Forsten stellen bis heute die hauptsächliche Einnahmequellen ländlicher Burgergemeinden dar.

 

Die ersten Belper gab es bereits im 15. Jahrhundert

Mitte des 14. Jahrhunderts finden sich bereits Familien- oder Beinamen von Dorfbewohnern, die heute noch so oder ähnlich existieren: «Wegli» und in den «Gassen».

Festschrift 900 Jahre Belper Dorfschaft